Bianca Kastl erzählt wie mit dem GA-Lotsen Abläufe in Gesundheitsämtern optimiert werden.
Im Zuge des Relaunches der openCode-Plattform haben wir mit verschiedenen Nutzer:innen gesprochen, um ihre Erfahrungen und Perspektiven zu teilen. In diesem Interview sprechen wir mit Bianca Kastl, Entwicklerin und Product Owner des Projekts „GA-Lotse – Das Digitalisierungspaket der Zukunft“. Sie arbeitet im Gesundheitsamt Frankfurt am Main und trägt dort die technische Gesamtverantwortung für die Entwicklung und Umsetzung von GA-Lotse.
Ziel des Projekts ist es, die Abläufe in Gesundheitsämtern deutschlandweit durch eine hochgeschützte und effiziente Datenverarbeitung zu optimieren. Die openCode-Plattform nutzt Bianca Kastl, um die Zusammenarbeit mit Akteur:innen im Gesundheitswesen und der Verwaltung zu erleichtern. Im Gespräch erläutert sie, wie openCode ihre Arbeit unterstützt, welche Potenziale Open-Source-Lösungen bieten und warum die Plattform für die öffentliche Verwaltung so wichtig ist.
Wie sind Sie zur Nutzung von openCode gekommen?
BK: Ich habe openCode durch meine Beschäftigung mit Neuerungen im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung kennengelernt. Die Plattform hat sich dabei als spezifische Lösung für die Nutzung von Freier und Open-Source-Software (FOSS) in der Verwaltung hervorgetan. Zusätzliche Berührungspunkte entstanden durch die Konsultationsprozesse des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI), insbesondere im Kontext des Onlinezugangsgesetzes (OZG), des Registermodernisierungsgesetzes (RegMoG) und der eIDAS-Verordnung.
Wie hat die Plattform Ihre Arbeit konkret unterstützt?
BK: openCode hat die Zusammenarbeit zwischen Akteur:innen aus dem Gesundheitswesen und der Verwaltung maßgeblich verbessert. Durch die zentrale Nutzung einer gemeinsamen Plattform für Quellcode und Dokumentation wurde der Zugriff auf bestehende Informationen und Ressourcen deutlich erleichtert und effizienter gestaltet.
„openCode ist essenziell, da die Plattform den Austausch und die Bildung von Synergien erleichtert.“
Welche Funktionen der aktuellen Plattform nutzen Sie am häufigsten?
BK: Am häufigsten nutze ich die Repository-Verwaltung, die das Speichern, Verwalten und Teilen von Quellcode vereinfacht.
Was schätzen Sie besonders an der openCode-Plattform?
BK: Ich schätze vor allem den Open-Source-Gedanken und die damit verbundene Transparenz.
Wie wichtig ist openCode für die digitale Zusammenarbeit in der öffentlichen Verwaltung?
BK: openCode ist essenziell, da die Plattform den Austausch und die Bildung von Synergien erleichtert. Sie ermöglicht nicht nur Kostenersparnisse, sondern stärkt gleichzeitig die Unabhängigkeit der öffentlichen Verwaltung.
Welche Vorteile sehen Sie in der Nutzung von Open-Source-Lösungen im öffentlichen Sektor? Wie trägt openCode aus Ihrer Sicht zur digitalen Souveränität bei?
BK: Die Nutzung von Open-Source-Lösungen bietet zahlreiche Vorteile, wie z. B. Einsparpotenziale durch den Einsatz von FOSS-Software, die Möglichkeit zur Synergiebildung und die Überprüfbarkeit von Projekten durch Dritte. Die Transparenz der Lösungen ermöglicht eine stärkere Einbindung der Bevölkerung, etwa durch Nutzendenfeedback oder Erweiterungen aus der Community. Zudem fördert Open-Source die Anpassbarkeit bestehender Lösungen, verbessert die Absicherung durch Code-Reviews und hilft, Lock-in-Effekte zu vermeiden. openCode unterstützt all diese Aspekte und trägt somit maßgeblich zur digitalen Souveränität bei
Wie stehen Sie zum Relaunch der openCode-Plattform?
BK: Go for it! Ich begrüße den Relaunch sehr. Die Einführung neuer Funktionen – insbesondere spezifischer Tools wie der Supply-Chain-Security-Lösungen – wird die Nutzung und Effizienz von openCode weiter verbessern.
Welche Botschaft möchten Sie anderen Behörden oder Nutzenden, die die Plattform noch nicht nutzen, mitgeben?
BK: Ich möchte anderen Behörden und Nutzenden Mut machen, sowohl Software über openCode bereitzustellen als auch die Plattform als zentrale Anlaufstelle für die Lösung diverser softwarebezogener Herausforderungen in der öffentlichen Verwaltung zu betrachten.
Vielen Dank für das Gespräch!
Anwendungsfälle
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